In Städten wird es im Sommer oft deutlich heißer als auf dem Land. Verantwortlich ist der sogenannte Urban-Heat-Island-Effekt: Beton, Asphalt und andere versiegelte Flächen speichern tagsüber enorme Mengen an Sonnenenergie und geben sie nachts nur langsam wieder ab. So bleibt es in Städten auch nach Sonnenuntergang heiß, während ländliche Regionen bereits abkühlen. Besonders versiegelte Flächen können sich auf 50–60 °C oder mehr aufheizen – das ist weit über der Lufttemperatur und belastet den Körper massiv [1][2].
Zusätzlich behindern hohe Häuser und enge Straßenschluchten die Luftzirkulation, wodurch sich Hitze in der Stadt staut. Parks, Bäume und Grünflächen, die kühlen könnten, sind oft rar. Diese Faktoren machen Städte zu Hitzefallen, in denen das Risiko für Gesundheitsprobleme besonders hoch ist.
Ein weiteres Problem: Die sogenannte „Minimum-Mortalitäts-Temperatur“ (MMT) – also die Temperatur, bei der die Sterberate am niedrigsten ist – liegt je nach Region unterschiedlich. Menschen in kühlen Klimazonen haben sich an niedrigere Temperaturen angepasst, während in heißeren Ländern die MMT höher ist [3][4]. Städte treiben jedoch die Temperaturen weit über die lokale MMT hinaus, was das Risiko für Hitzetote massiv erhöht.